Über uns

Warum Mitgliederläden?

Wenn wir einkaufen gehen,

wollen wir uns gut versorgen. Der Laden aber möchte an uns verdienen. Diese beiden Interessen stehen im Widerspruch zueinander: Das Sortiment zeichnet sich häufig durch Lockangebote und möglichst geringe Einkaufspreise aus. Das erfordert Produkte, die unter umweltschädlichen und unfairen Bedingungen hergestellt wurden.

Wir bekommen also z.B. sehr günstigen Kaffee, der unter Umgehung sozialer und ökologischer Standards produziert wurde. Den Preis für die dadurch entstandenen Schäden müssen wir nicht zahlen. Stattdessen geben wir dann zu viel Geld für durch Werbung gehypte, überteuerte und meist ungesunde Markenware aus.(= Tütensuppen-Totalitarismus, s.u.)

Was wir wollen:

Wir möchten stattdessen eine reale Möglichkeit bieten, sich ressourcenschonend mit möglichst regionalen, ökologisch angebauten und fair produzierten Lebensmitteln zu versorgen – und das zu möglichst sozialverträglichen Preisen.

Ja das geht! Die Lösung: Mitgliederläden

Im Mitgliederladen verfolgen wir eine andere Art des Wirtschaftens: die laufenden Kosten werden durch monatliche Beiträge gemeinsam getragen. Dadurch können wir die Waren an Ladenmitglieder fast zum Herstellerpreis weitergeben. Diese Preise liegen derzeit 20-30% unter der unverbindlichen Preisempfehlung der Herstellenden.


Einkauf ist politisch!

Keine Lust mehr auf Tütensuppen-Totalitarismus?* Dann lasst uns zusammentun.

“Im Supermarkt hast du die Wahl zwischen der Tütensuppe von Maggi und der Tütensuppe von Knorr… aber in Wahrheit ist alles Nestlé!” Das Känguru


Wir haben also 2023 einen kleinen, aber feinen Mitgliederladen gegründet, als zweites Exemplar in Marburg (bereits seit 2001 existiert “Onkel Emma” im Südviertel).

Mitgliederladen bedeutet, dass es einen festen Kreis von Nutzer:innen gibt, die die Betriebskosten des Ladens mit einem monatlichen Mitgliedsbeitrag gemeinschaftlich tragen. Das schlägt sich dann in geringeren Produktpreisen nieder.

Mit diesem Konzept lassen sich die Grundprobleme der modernen Lebensmittelversorgung größtenteils recht wirksam aushebeln:

Erstens:

Der Laden muss dank der monatlichen Beiträge keinen Profit erwirtschaften und hat einen festen Kund:innenstamm. Damit sind wir relativ frei von Konkurrenzdruck.

  • Daher brauchen wir weder Lockangebote noch Billigwaren, die wir am Ende des Tages wegwerfen müssen. Was übrig bleibt, wird verschenkt.
  • Außerdem können wir den Erzeuger:innen faire Preise und uns faire Löhne zahlen. Betriebszahlen, Daten und Fakten über die Herkunft der Produkte sind für alle Mitglieder zugänglich und transparent.
  • wir können uns nach unseren gemeinsamen Werten richten und nur gute, regionale, faire und ökologische Produkte führen.
  • Der Monatsbeitrag ermöglicht, dass wir die Produkte im Schnitt ca. 20% – 30% günstiger anbieten können als im herkömmlichen Biomarkt. Er ist nach Einkommen gestaffelt – das bedeutet, dass es sich auch Menschen mit etwas weniger Geld leisten können, gute Produkte einzukaufen.

Zweitens:

Unser Laden ist euer Laden und umgekehrt

  • Wir entscheiden gemeinsam über Sortiment, Ausrichtung und Gestaltung. Jede:r ist eingeladen, sich einzubringen, mitzugestalten und einen Ort zu schaffen, der auch zum Verweilen und Wohlfühlen einlädt – ohne Konsumzwang, stattdessen mit gemütlichen Sitzgelegenheiten, Heißgetränken und Kinderecke. Diskriminierung und sonstige fiese Vibes haben hier keinen Platz.
  • Wir arbeiten im Kollektiv und treffen Entscheidungen gemeinsam und auf Augenhöhe. Das erfordert zwar viel Kommunikationsarbeit, ermöglicht aber, dass alle sich gesehen und gehört fühlen und daher ihren Job gerne machen. So bleiben wir körperlich und mental gesund und munter.


Unser täglicher Einkauf ist mehr als nur ein Konsumakt – er entscheidet über sehr viele Bereiche des täglichen Lebens. Wir finden es einfach richtig, eine selbstverwaltete Möglichkeit zu schaffen, um sinnvollere Kaufentscheidungen treffen und demokratisch mitgestalten zu können.

Kurz: Wir wollen für möglichst viele Menschen eine Möglichkeit schaffen, sich ressourcenschonend mit verpackungsarmen, möglichst regionalen, ökologisch angebauten und unter fairen Bedingungen produzierten Lebensmitteln zur versorgen.

*Tütensuppen-Totalitarismus ist ein von Marc-Uwe Kling geprägter Ausdruck, den er seiner Kunstfigur, einem kommunistisch orientierten Känguru, in den Mund gelegt hat, um auf eben jenen Status quo zu verweisen, in dem wir kaum eine andere Wahl haben, als uns überwiegend von einer Art Geschmacksverstärkerbrei zu ernähren, der beispielsweise als “Tomatencremesuppe” getarnt wurde.

Mai

10Mai14:00Infostand beim Klimacamp

17Mai12:0018:00hervorgehobenPflanzentausch & Flohmarkt